Eckbank

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Der Plan

Seit mein Steinofen fertig war, wollte ich bereits eine gemütliche Eckbank dazu haben. Die Grundidee war, zunächst eine Holzkonstruktion mit Staffeln zu machen und die dann zu verkleiden. Zusätzlich sollte die Bank auch dazu dienen, im Innenraum Stauraum zu haben (davon hat man nie genug). Die Maße der Bank ergaben sich aus dem Tisch, den ich dafür geplant habe. Das Standardmaß für die Sitzhöhe ist 45 cm. Da ich groß bin, habe ich diese Sitzhöhe für meine Eckbank erhöht auf 47 cm, mit Stützfüssen in der Endversion 48 cm. Dazu passt ein Standardtisch nicht, da ich aber den Palettentisch ohnehin ebenfalls individuell gebaut habe, habe ich dort die Tischhöhe entsprechend angepasst. Für die Eckbank habe ich keinen Plan gezeichnet, sondern mit den Maßen, die ich im Kopf hatte, testweise die Staffeln zueinandergestellt. Erst dann habe ich tatsächlich gemessen und die benötigten Längen notiert.

Die Einkaufsliste

Als Holz für die Eckbank habe ich Lärchenholzbretter aus einem Sägewerk geholt. Jeweils dicke Bretter (4 cm stark) für die Sitzflächen und rund 1,8 cm stark für die Verkleidungen. Als Staffeln habe ich ganz normale Baumarktstaffeln (7,8 cm x 4,8 cm) genommen, sägerauh. Weiter habe ich Schrauben benötigt, hier nehme ich wann immer möglich Schrauben mit Torx-Einkerbung, weil man bei diesen Schrauben kaum Kraft braucht, um sie einzuschrauben und der Akkuschrauber trotzdem nicht verruscht. Weiter Klappscharniere, einen Rest Gurtband, einige Beilagschreiben und 4 Stück Schlossschrauben mit Muttern, einige Winkel, Lochblech und Holzlasur.

Der Anfang

Die Bretter dort werden ungehobelt verkauft, d.h. es fällt einiges an Schleifarbeit an. Man macht zuerst den Grobschliff mit einem 60-er Blatt, dann weiter mit einem 80-er, 100-er, 120-er bis hin zu einem 180-er. Diese feine Schleifarbeit mache ich aber nur dort, wo direkter Kontakt mit dem Körper entsteht. Innen reicht mir ein 80-er Schliff. Wichtig: Die Kanten schleife ich immer ebenfalls mit, so dass sie eine leichte Rundung bekommen.Auch die Staffeln werden zunächst im Ganzen geschliffen, auch hier reicht ein 80-er Schliff aus.

Die Konstruktion

Ich hatte einige alte kurze Staffeln noch herumliegen und habe mit denen, ähnlich wie mit Lego, erst ausprobiert, wie die Konstruktion am besten funktionieren würde. Aus diesen Versuchen entwickelten sich dann die künftige Konstruktion. Für die Konstruktion habe ich zwei separate Elemente gebaut, die erst dann rechtwinkelig zueinander verschraubt wurden. Im nächsten Schritt wurden die benötigten Längen der Staffeln abgesägt und die Enden erneut geschliffen. Anschliessend wurden sukzessive die Staffeln gegeneinander verschraubt. Wenn man einigermaßen gerade gesägt hat, dann ergibt sich der rechte Winkel von selbst. Dennoch habe ich sicherheitshalber an den wichtigen Stellen Winkel angebracht. Der alte Holzboden, auf dem die Bank steht, ist uneben. Um diese Unebeneheiten auszugleichen, habe ich an die Ecken der Konstruktion jeweils verstellbare Drehfüße eingearbeitet. Das war nicht so ganz leicht zu bewerkstelligen, weil dafür ein Teil als Innengewinde angebracht werden musste und es keine Holzbohrer gibt, die groß genug sind. Also habe ich mit einem neuen, noch scharfen Holzbohrer vorsichtig mit der Bohrmaschine das Loch vergrößert, bis es gepasst hat.

Die Sitzfläche

Testweise wurden dan die Bretter für die Sitzfläche aufgelegt. Es hätte alles gut gepasst, hätte ich vorher die Bretter nachgemessen, die ich beim Sägewerk eingekauft hatte. Bestellt hatte ich Bretter mit 24 cm Breite – und mit denen hatte ich auch kalkuliert. Tatsächlich waren die Bretter nur 21 bzw. 22 cm breit, d.h. mir haben rund 4 – 5 cm in der Breite gefehlt. Die Verkleidungen für die Sitzbank die Bank vergrößern außen rund um die Konstruktion die Bank natürlich um rund 4 cm. Da war nun guter Rat teuer, da die Sitzfläche unbedingt einige Zentimeter über der Bank enden sollte, damit man bequem die Sitzflächen öffnen und darunter Dinge verstauen kann. Ich habe mich dann entschieden, zwischen den beiden Brettern ein weiteres, schmäleres einzubauen. Das Ergebnis ist ok, war aber viel Arbeit, bis das exakt gepasst hat.

Die Verkleidung

Das Anbringen der Verkleidung, d.h. der Lärchenbretter als Wände, erfolgte zum großen Teil an den beiden einzelnen Teilen. Erst als es an die letzten Bretter ging, wurden zuerst die beiden Einzelbänke verschraubt. Man benötigt mindesten zwei Schlossschrauben jeweils für oben und unten, damit das stabil ist. Für das Bohren von Löchern mit wenig Platz nimmt man einen Aufsatz für die Bohrmaschine, mit dem man auch „ums Eck“ bohren kann. Nachdem die beiden Einzelteile fest verschraubt waren, wurden die letzten Bretter für die Wände passgenau abgeschnitten und ebenfalls angeschraubt.

Scharniere und Gurte

Zuletzt wurden nun die Scharniere auf Sitzfläche und Bank verschraubt. Ich habe dazu recht starke Scharniere genommen, weil die Sitzfläche der Bank groß und Lärchenholz eher schwer ist. Damit man die Bank auch geöffnet halten kann, wenn man etwas aus- oder einräumt, habe ich noch Gurtbänder in der richtigen Länge abgeschnitten und angeschraubt. Für den Boden wurden Bretter in der passenden Länge abgeschnitten und dann von innen auf die Staffeln geschraubt.

Die Lasur

Passend zum Rest der Einrichtung habe ich Holzlasur im Farbton „Nuß“ in drei Schichten auf die Bank gestrichen. Wichtig: Zwischendurch gut trocknen lassen und auch anschleifen, da das Holz sich mit der Lasur vollsaugt und dann die obere Holzschicht sich leicht „aufstellt“. Durchs Schleifen zwischendurch entfernt man das. Nach dem dritten Anstrich wird nicht mehr geschliffen.

Plus-Minus

Die Verwendung von teurerem Lärchenholz hat sich aus meiner Sicht nicht wirklich ausgezahlt. Es ist nicht so viel härter als anderes Holz (d.h. man sieht z.B. Kratzer durchaus), wohl aber sehr viel schwerer. Daher auch schwerer zu verarbeiten. Durch die Lasur ist letztlich relativ egal, welches Holz man nimmt. Lektion: Immer nachmessen, auch dann, wenn man lt. Auftrag bestimmte Maße bestellt hat. Richtig bestellt haben heisst noch nicht auch das zu bekommen, was man bestellt hat. Allerdings hätte ich das mit einem exakt den Maßen entsprechenden Plan abfedern können, dann wäre die Bank eben etwas schmaler geworden. Es ist in jedem Fall preiswerter, eine Bank selbst zu bauen als eine zu kaufen.

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